Ein SF-Roman, der auf den beiden Zwillingswelten Urras und Anarres spielt. Shevek, ein Physiker von Anarres durchbricht die über hundert Jahre lang währende Isolation des Planeten, um seine Ergebnisse publizieren zu können, stellt aber schnell fest, daß Urras auch nicht sein Ideal darstellt.
Urras entspricht weitgehend der Situation der Erde heute, Anarres wird als anarchistische (bzw nicht-autoritär-kommunistische) Siedlung dargestellt. Anarres ist dabei ein unwirtlicher Planet, der von Urras aus als eher uninteressanter Mond angesehen wird und etwa 140 Jahre vor der Zeit, in der der Roman spielt den Anhängerinnen von Odo (die so ähnlich wie Marx etc. dargestellt wird) überlassen wurde. Diese haben dort eine freie Gesellschaft errichtet, in der sich aber relativ bald schon wieder ziemlich wichtige informelle Strukturen (Odo hat gesagt, daß ...; sozialer Druck als höchstes Gut) herausgebildet haben. Merkmale der Gesellschaft: Absolute Gleichbehandlung von Männern und Frauen (zum Beispiel Namensvergabe durch Computer, Namen assozieren keine Geschlechter), Losverfahren zur Berufung in das zentrale Planungskomitee, Siedlungsräte, freiwillige Arbeitseinsätze, Gemeinschaftsschlafräume, so gut wie kein Privatbesitz, kein Geld, strikte antiegoistische Erziehung (die Gesellschaft ist alles, Du bist nichts ...).
Der Roman ist (a) gut lesbar und (b) regt er an, darüber nachzudenken, wie eine anarchistische Gesellschaft denn nun tatsächlich aussehen könnte.