Engine City ist der dritte Band von MacLeods zweiter Trilogie, The Engines of Light. Wem die beiden vorherigen Bände gefallen haben, die wird auch den dritten Band mögen; vielleicht sogar, die Prognose sei gewagt, noch besser finden.
Es ist schwer, etwas über Engine City zu schreiben, ohne allzuviel zu verraten. Noch immer befinden wir uns in der Second Sphere, auf der anderen Seite der Milchstraße. Der vorherige Band endete damit, dass Volkov Nova Babylonia, das Anzientät ausstrahlende Zentrum dieser Sphäre auf dem Planeten Nova Terra mit seinen Kenntnissen politischer Manipulation und seinen Fortschrittsidealen umgestalten will. Am Anfang des dritten Bandes ist Nova Babylonia eine Stadt antiker Reichtümer, vermengt mit den Errungenschaften der Moderne, eine Republik ohne Demokratie, eine Landschaft marmorner Hochhaus-Ziggurate mit Neon- Buchstaben. Die wahre Macht liegt in den Händen der großen Handelsfamilien. Wenige Seiten und einige Dekaden später ist daraus New Babylon geworden, eine Stadt, die arrogant genug ist, auf die Zusammenarbeit mit nichtmenschlichen intelligenten Spezies zu verzichten, ein realsozialistischer nationalistischer Polizeistaat: die moderne Gesellschaft unter der Führung Volkovs hat gesiegt, auch wenn er selbst inzwischen in Ungnade gefallen ist.
Am Rand der Sphäre liegt der Planet Mingulay, aus Cosmonaut Keep bekannt als Heimat der Kosmonauten, inzwischen Geburtsstätte der »Bright Star Culture« (die bezüglich ihrer liberal-hedonistischen Verfasstheit durchaus Gemeinsamkeiten mit einer anderen schottischen Culture aufweist). Die Bright Star Culture, deren Kern menschgemachte und menschengesteuerte Raumschiffe sind (Matt Cairns ist nicht weit weg), expandiert - und trifft auf eine Invasion kuscheliger Aliens. Das Motto lautet: »Resistance is useless. You will assimiliate us.« (S. 102).
Es ist nicht zuviel verraten, dass der Showdown einer zwischen Bright Star Culture und New Babylon, zwischen Cairns und Volkov ist. Vordergründig jedenfalls.
Zwischen Ufo-Skiffs und Realsozialismus, ganz normalen Schwulen und der Legende vom Wasseraffen, Nano mal ganz anders, zeitenübergreifenden Liebesgeschichten und einem erstaunlichen Ende gelingt es MacLeod erneut, eine auf den ersten Blick kurios und unglaubwürdig anmutende Welt lebendig werden zu lassen, gespickt mit trockenem Witz und unglaublichem Ideenreichtum. Und selbst die nahezu unsterblichen Hauptpersonen wirken glaubwürdig.